Er ist der beste Opa der Welt! Paul und Marlene genießen es, mit dem Großvater zu gärtnern, Tomatensauce zu kochen und Mensch-ärgere-dich-nicht zu spielen. Doch dann wird alles anders. Der alte Mann erkrankt schwer und stirbt wenig später. Zurück bleiben die fassungslosen Enkel. Wann wird Opa vom Sterben wieder gesund, wollen die Kinder wissen. Eine sensible Zeit des Abschiednehmens beginnt. Gemeinsam mit den Eltern erleben Marlene und Paul, was danach passiert, dann wenn ein geliebter Mensch die Augen für immer geschlossen hat.
Irgendwann ist er da, der Zeitpunkt, an dem ein Kind das erste Mal nach dem Tod fragt. Das kann im Angesicht eines verendeten Tieres auf der Straße sein, wenn ein Familienangehöriger erkrankt, die Nachbarin stirbt oder wenn die Nachrichten traurige Bilder zeigen. Doch wie erklärt man ihn jenen Prozess, der sich nicht umkehren lässt?
Trauer muss gelebt und darf nicht verdrängt werden, um das Geschehene verarbeiten zu können, meint die Begründerin der Familientrauerarbeit Mechthild Schroeter-Rupieper. Ihren Erfahrungsschatz im guten Umgang mit dem Tod und der Begegnung der kleinen Leute mit einem großen Verlust gibt sie als Autorin in ihrem Buch Geht Sterben wieder vorbei? weiter. Das entpuppt sich als sensibler und ehrlicher Begleiter, der Kindern den Tod begreiflicher macht.
Neben der Geschichte um Marlene und Paul, erwarten die Leser auch viele echte knifflige Kinderfragen. Wohin geht das Leben von einem toten Menschen? Was bleibt von ihm übrig? Darf man den Sarg oder die Urne schmücken? Warum gibt es Beerdigungskaffeetrinken? Kann man an zwei Orten gleichzeitig sein? Mechthild Schroeter-Rupieper gibt kluge Antworten und nimmt Kinder dabei sanft an die Hand, um von jenen Etappen zu erzählen, welche die Zurückgebliebenen nach dem Tod des Verstorbenen erwarten. Die Vorgänge beim Bestatter und im Krematorium, die Trauerfeier, den Friedhofbesuch stellt sie den Gefühlen der Familie gegenüber. Und sie regt dabei an, sich mit den eigenen Emotionen zu beschäftigen.
Imke Sönnichsen lockert die Schwere des Themas mit zärtlichem Pinselstrich auf. Die Bildwelten, die uns durch das Erleben der beiden Kinder und deren Trauer führen, sind insgesamt sehr warmherzig und angstfrei gestaltet.
Geht Sterben wieder vorbei? entpuppt sich als insgesamt sehr hervorragend aufbereitetes Buch, das zum Miteinander-Reden einlädt.
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* * *Informationen zum Kinderbuch:
Geht Sterben wieder vorbei?
Mechthild Schroeter-Rupieper, Imke Sönnichsen
Gabriel
empfohlenes Lesealter ab 5 Jahren
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Ja, schrecklich …
Ein schweres Thema. Meine Eltern waren nicht besonders willig, über den Tod zu reden. Zum Glück war ich schon 13 als mein erster Grossvater starb.
Das kenne ich. Man schustert sich erstmal sein eigenes Bild vom Tod zusammen, wenn nicht darüber gesprochen wird. Meist wird er dann zum Schreckgespenst.
Ja, eigentlich war es das eine lange Zeit, zumal meine Grossmutter eine Todesangst vor dem Tod hatte … 😉 Sie ging aus dem Zimmer, wenn im Fernsehen eine Beerdigung gezeigt wurde.
Wie ist sie denn mit ihrer eigenen Sterblichkeit umgegangen? Die meisten von uns fürchten sich, solange es so viele schöne Dinge gibt und vor allem Menschen gibt, an denen man festhalten will.
Sie hatte sehr viel Angst. Jedes Frühjahr, wenn wir den Kuckuck hörten und sie nicht, dann bedeutete das, dass sie das Jahr nicht überleben würde. Sie überlebte aber noch 20 Jahre und wurde 93, wahrscheinlich aus schierer Angst am Sterben. Die arme Frau …
Das hast du klar und groß gesagt! Aber was, für ein Leben vor lauter Angst zu leben!