„Achtung! Rette sich wer kann! Der Wolf ist los!“ Alles gar kein Problem, meint das Eichhörnchen, während das fremde Raubtier im heimischen Wald sein Unwesen treibt. Seelenruhig beobachtet das Puschelschwänzchen, wie sich der Wolf eine Mahlzeit nach der anderen gönnt: erst ein paar Beeren, dann Schaf und Schwein und schließlich das Mädchen mit dem roten Käppchen. Eingreifen lohnt sich nicht, schließlich sind die eigenen Vorräte nicht in Gefahr. Aber ist es wirklich die richtige Einstellung?
Als der Winter in den Bäumen knarzt, findet der Wolf nichts mehr zu fressen – außer knackigen Nüssen. Und mit einem Happs sind die im Mund. Zum Leidwesen des Eichhörnchens. Das traut sich plötzlich aufzustehen und seine Vorräte einzufordern. Doch statt sich geschlagen zu geben, macht der Wolf Jagd auf das schimpfende rotbraune Appetithäppchen. Das schreit um Hilfe, damit es nicht als Mahlzeit endet. Ob die anderen Tiere im Egoismus verweilen oder dem Eichhörnchen zu Hilfe eilen? Nun darf sich zeigen, wie man das Überleben im Wald wirklich sichert.
Eine Geschichte mit Aha-Effekt und hohem Schmunzelfaktor präsentieren Gėraldine Voller und Sėbastien Chebret in „Voll auf die Nuss!„. Dabei lassen sie einen starken Toleranzgedanken entgegen aller Eigenbedarfsmeldungen und Scheuklappen aufleuchten. Das Dasein des Einzelnen ist untrennbar mit dem Band der Gemeinschaft verwoben. Charmant illustriert und in flottem Tempo erzählt, macht es nicht nur unglaublich viel Spaß, in diesen bunt bevölkerten Wald von Eichhörnchen und Co. einzutauchen. „Voll auf die Nuss!“ lässt uns auch mit der Frage zurück, wie man sich miteinander arrangiert, welche Bequemlichkeiten man aufgibt, um als Gesellschaft zu bestehen. Definitiv ein Buch, welches nachwirkt und zum Diskutieren einlädt.
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* * *Informationen zum Kinderbuch:
Voll auf die Nuss!
Geraldine Collet / Sébastien Chebret
Midas Verlag
empfohlenes Lesealter ab 3 Jahren
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Eine sehr schöne Parallele zum menschlichen Leben. Solange es einen nicht direkt berührt, ist es egal, was passiert. Aber wenn man dann selber bedroht ist, ist vielleicht niemand mehr da, der helfen kann. Diese Einstellung, diese mangelnde Solidarität, ermöglicht ja auch immer wieder faschistische Diktaturen.
Da hast du Recht – mit beiden Aussagen. Das Scheuklappentragen lässt einen langfristig definitiv auf die Nase fallen.
Leider spürt man diese Einstellung „Jeder ist sich selbst der Nächste“ viel zu oft. Es liegt an uns Eltern, ein gutes Beispiel zu geben.
Ich habe manchmal das Gefühl, das viele Kinderbücher sich direkt an uns Eltern richten.
Ein wichtiges Thema, Kinder schon früh ans Teilen und Helfen heranzuführen.
Man kann gar nicht früh genug damit anfangen!