Iggy Peck, Architekt

Kaum aus dem Bauch der Mutter geschlüpft, konstruiert er aus allen greifbaren Dingen beeindruckende Dinge. Der Windelhaufen wird zum Turm geschichtet. Im Vorgarten entsteht aus Matsch die Sphinx im Originalmaßstab. Früchte werden zu appetitlichen Sakralbauten aufgetürmt. Es ist zum Staunen schön! Gestatten, das alles vermag Iggy Peck. Dieser kleine Kerl scheint der geborene Architekt zu sein. Während die Eltern den Eifer des Kindes beklatschen und begleiten, erfährt er von Lehrerin wenig Bestätigung. Die führt ihre Klasse stramm durch Deutsch- und Mathestunden. Bauwerke sind bei verpönt und so auch die Leidenschaft von Iggy Peck. Erst ein altmodischer Wandertag weiß diese Einstellung zu korrigieren.

Wer verstehen möchte, warum manche Kinder angeödet im Unterricht dahinwelken, muss nur einen Blick ins Klassenzimmer von Lilo Licht werfen. Die kämpft mit den Schatten ihrer eigenen Vergangenheit und schneidet Iggy so von seinen Träumen ab. Architekturphobie mag der Psychologe behaupten, das Kind setzt gemeinsam mit den Mitschülern auf Konfrontation. Ein Unglück lässt nicht nur Iggys kreativen Kopf Funken sprühen, in der Zusammenarbeit mit seinen Freunden entsteht ein Meisterwerk, das endlich auch die Lehrerin überzeugt.

Iggy Peck, Architekt erzählt vom Potential eines jeden und dem produktiven Wirken innerhalb der Gemeinschaft. Wie sich Talente entfalten dürfen, wenn man ihnen Raum gibt und Träumer über sich hinauswachsen, entblättert die preisgekrönte Autorin Andrea Beaty in humorvollen wie wegweisenden Reimen. Sie befeuert mit ihrer Geschichte nicht nur Kreativität und Schaffenskraft kleiner Architekten, sie zeigt damit generell, wie wichtig es ist, dass Kinder ihre Begabungen entdecken und sich ausprobieren dürfen.

Schräg-schöne Charaktere setzt der Illustrator David Roberts zwischen akrobatische Bauten und liefert im Vorsatz das Reißbrett-Papier zum Entwerfen eigener Konstruktionen gleich mit. Das verführt, die Inspiration auszuleben. Denn die schenkt Iggy Peck, Architekt den Lesern ganz bestimmt.


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Informationen zum Kinderbuch:


Iggy Peck, Architekt
Andrea Beaty, David Roberts
Midas Verlag

empfohlenes Lesealter ab 6 Jahren


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3 Replies to “Iggy Peck, Architekt

    1. Trotz vieler Fördermöglichkeiten heutzutage, ist das leider so. Immer im Rücken die Frage, was ist denn wirklich wichtig. Man wünscht jedem Kind, dass es seine Leidenschaften und Neugier behalten mag.

      1. Was mir in der Schule gefiel, wurde mir manchmal durch Lehrer verleidet (Sprachen und Biologie z. B.), meiner Neugier ging ich eher privat nach. Das war später im Arbeitsleben auch so.
        Hier in Dänemark ist man ja so stolz auf die Integration von Kindern “mit Diagnose” in “normalen” Schulklassen, aber die Lehrer sind dazu gar nicht geschult. Es kann passieren, dass ein Kind etwas nicht kann aufgrund seiner Diagnose, und damit bestraft wird, das was es nicht kann gleich 10 Mal zu machen. Arme Kinder, dann lieber Sonderklassen mit geschultem Personal.

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