Das Leben ist ein Fluss, auf dem wir uns treiben lassen könnten. Tatsächlich tobt an den Ufern des Wassers die Hektik und der Lärm. Auch auf dem Boot, das über die Wellen schippert, ist es unruhig. Das Mädchen Paulette hat an ihrer Pflanze Mimosa Knospen entdeckt. Während Kater Minosch wie jeden Tag geduldig vor dem Mauseloch ausharrt, kann das Kind mit der Warterei nichts anfangen. Mit allerlei Tricks versucht Paulette, die Pflanze zum Blühen zu überreden. Doch Mimosa hat ihren ganz eigenen Rhythmus.
Eile mit Weile, verkünden Raffaela Schöbitz und Kerstin Hau in “Paulette und Minosch” und mahnen, dass eine Pflanze nicht schneller wächst, wenn man an ihr zieht. Umtriebig und ruhelos umschleicht Paulette Mimosa. Es wird umgetopft, gewässert, die Pflanze ins Sonnenlicht gestellt, noch ein Lied dazu gesungen – nichts scheint zu helfen. Enttäuschung grummelt wütend im Bauch des Kindes angesichts dessen, was einfach nicht sichtbar werden will.
Paulettes Blick auf Mimosa ist das Symbol unserer Zeit. Verkörpert es doch eine vertraute Ungeduld, die Angst etwas zu verpassen. In der Geschichte treffen wir am Uferrand auf einen Zeitverkäufer und alle Geiseln der Uhr, die nur im Laufschritt unterwegs sind. Vielleicht fühlt sich das für uns erwachsene Vorleser erschreckend vertraut an, jenes Tempo und der Druck der gegenwärtigen Zeit, deren spitze Zeiger uns viel zu oft drohend ins Gewissen piksen.
Raffaela Schöbitz und Kerstin Hau wissen einen Ausweg aus dem Dilemma. Kater Minosch, König der Seelenruhe und engelsgeduldiger Ratgeber, überredet das frustriete Kind, die Langeweile für etwas Schönes zu nutzen. Und es gelingt. Paulette verliert sich in einem Buch und in ihrer Phantasie. Das scheint auch der Pflanze zu gefallen …
“Paulette und Minosch” – ein Buch, das entschleunigt und dabei die Hoffnung hochhält. Hier lohnt sich das Warten und der optimistische Blick. Poetisch, verspielt, weitsichtig.
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Paulette und Minosch
Raffaela Schöbitz & Kerstin Hau
kunstanstifter verlag
empfohlenes Lesealter ab 4 Jahren
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