Uli unsichtbar

Uli zählt. Er zählt die Fenster des neuen Hauses, die Zimmertüren der neuen Wohnung, die Schritte zum Eismann und die Schritte bis zum Freibad. Zahlen beruhigen Uli. Als er jedoch nach den Sommerferien in eine neue Schule kommt, ist der kleine Junge so verängstigt, dass er weder 3 mal 7 ausrechnen kann, noch vermag er es, der Klasse seinen Namen zu nennen. Aus seinem Mund kommt nur ein Stottern. So wird von einem Augenblick auf den nächsten aus Uli ein „U-u-uhu“ und die ganze Welt scheint ihn auszulachen.

Sich als Neuer in einer fremden Umgebung zu behaupten, ist für die allermeisten Menschen nicht einfach. Uli möchte so gern alles richtig machen und Freunde finden, aber ein Missgeschick wandelt sich für ihn in eine zentnerschwere Last, die seine kleinen Schulter kaum tragen können. Besonders ein Junge hat es auf Uli abgesehen und dieser zieht ihn immer wieder auf, ohne dass die anderen Kinder dagegen aufbegehren. Auch die Lehrerin trägt Scheuklappen, denn sie schafft es nicht, tatkräftig einzuschreiten. Immer mehr zieht sich Uli in sich selbst zurück. Bis plötzlich Ulrike auftaucht und ihm und auch den Mitschülern zeigt, dass es in einer Schulklasse ganz anderes zugehen muss.

„Vereinbarung: Wir lachen niemanden aus. Wir sind freundlich zueinander.“

Astrid Frank greift mit „Uli unsichtbar“ ein Thema auf, das uns alle angeht und das wir nicht verdrängen dürfen. Wir müssen hinsehen, gerade wenn die vermeintlich Schwächeren angegriffen oder Menschen für ihr Anderssein von Schubladendenkern erniedrigt werden. Denn Mobbing passiert allerorts, auf Arbeit, in der Schule und bereits im Kindergarten. Mit Uli stellt uns die Autorin einen sanftmütigen Jungen vor, der es nicht schafft, der Aggression eines anderen entgegenzutreten und immer mehr von gezielten verbalen Übergriffen geschwächt wird. Erst mit Hilfe von Ulrike, die zwar ein ebenso sanftes und liebevolles Naturell besitzt, aber dennoch mutig und selbstsicher, mit dem Antrieb Frieden zu stiften, agiert, kann die Lage deeskalieren.

„Uli unsichtbar“ ist ein überaus kluges Mut-Mach-Buch, das in jeder Schule zur Pflichtlektüre werden sollte. Trotz der hohen Eindringlichkeit der Thematik liest sich die Geschichte überaus humorvoll. Astrid Frank bietet den Lesern Lösungen an, sich Anfeindungen zu erwehren und Partei für die Opfer zu ergreifen. Ein dem Buch beigelegtes Plakat mit Anti-Mobbing-Regeln macht sich übrigens gut in jedem Klassenzimmer, um Konflikte von vornherein zu entschärfen bzw. vorzubeugen.


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Informationen zum Kinderbuch:

Uli Unsichtbar*
Astrid Frank
Urachhaus

empfohlenes Lesealter ab 7 Jahren


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KURZBIO

Die 1966 geborene Astrid Frank studierte Biologie, Germanistik und Pädagogik ehe sie als Lektorin und Übersetzerin für verschiedene Verlage tätig wurde. Seit 1999 schreibt sie eigene Geschichten für Kinder und Jugendliche. Sie lebt mit ihrer Familie in Köln. Hier kannst du Astrid Frank auf ihrer Webseite besuchen.

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