Leben und Taten des scharfsinnigen Ritters Don Quichotte
Er ist ein Unikat. Don Quichotte gehört zu tragischsten, einprägsamsten, stark beschmunzelten Figuren der Literaturgeschichte. Dabei trägt er etwas in sich, das in vielleicht schon mal in uns aufbrechen wollte. Der Wunsch nach einem heroischen Abenteuer, jemand anderes zu sein – vielleicht ein Held in glänzender Rüstung. In Don Quichotte kommt dieses Streben natürlich arg überspitzt daher, verblüfft die Leser mit einer fokussierten Leidenschaftlichkeit, die in ungeahnte Besessenheit ausartet. Der Traum, als Ritter die Welt zu bereisen und sie zu gestalten, reibt sich an der Wirklichkeit. Jene hat diese Epoche nämlich längst hinter sich gelassen. Ein großartiges Spannungsfeld entsteht, dem Erich Kästner einen humorvollen Klang verleiht. Der Atrium Verlag legt die Nacherzählung „Leben und Taten des scharfsinnigen Ritters Don Quichotte“ von 1956 nun neu auf. Beeindruckend sind die ausdrucksstarken Illustrationen der Künstlerin Lotte Bräuning, welche der Geschichte einen modernen Herzschlag schenkt.