Die drei Hunde Ullis, Ludde und Katta wohnen auf einem herrlichen Stück Land, eingebettet zwischen hohen Bergen und dem weiten Ozean vor der Haustür. Zum Mittag ernten die Hunde Kartoffeln und schwimmen bei schönstem Sonnenschein im Pool, während ihr Haustier Wauwau mit dem Ball über die Wiese tobt. Aber irgendwann ist es vorbei mit dem wunderbaren Leben. Die Sonne brennt so heiß, dass nicht nur das Poolwasser verdampft, sondern auch die Gemüsepflanzen vertrocknen. Mit der letzten Kartoffel und Wauwau im Gepäck begeben sich die drei Hunde auf eine gefährliche Reise über den Ozean, in der Hoffnung, an einem Ort zu stranden, wo sie überleben können.
Die Seereise entpuppt sich als dramatisch. Das viel zu kleine Boot wird im Gewittersturm hin- und her geschaukelt und wirft den kleinen Wauwau über Bord. Der kann zwar wieder aus dem Wasser gezogen werden, liegt danach aber halbtot im Boot. Endlich an Land haben die drei Hunde erneut zu kämpfen. Die Neuankömmlinge begegnen den Einwohnern, die sich bald in die zwei Gruppen “blöder Pudel” und “nette Pudel” unterteilen lassen. Während die freundlichen Pudel sich den Fremden annähern, gibt es einen Quertreiber, der sich zum Tonangeber aufspielt und den anderen Hunden mit einer Verachtung begegnet, die der großen Angst entspringt, durch das Teilen etwas vom eigenen Besitz entbehren zu müssen.
Die Diskriminierung zeigt sich am deutlichsten, als die Pudel sich die Bäuche mit Pommes vollschlagen, während die andere Hundegruppe mit einer einzigen Kartoffel abgespeist wird. Auch die Schlafsituation und die damit verbundene Ausgrenzung veranschaulicht die Abneigung gegenüber den Fremden. Erst als sich die netten Pudel dem Quertreiber widersetzen, kommt es zur sichtlichen Entspannung der Lage und das Aufeinandertreffen beider Kulturen, wird endlich mit dem gebührenden Fest gefeiert. Der Freundschaft, die zwischen den Hunden entsteht, kann sich auch der “blöde Pudel” nicht länger entziehen .
Pija Lindenbaum nähert sich auf kindgerechte Weise in “Pudel mit Pommes” der immer noch hochaktuellen Flüchtlingskrise an. Sie zeigt einen Überlebenskampf, der hier durch Hunger entsteht, das enorme Wagnis der Flucht und die Anpassungsschwierigkeiten in einem neuen Land durch Vorbehalte und Ängste der Einwohner. Zum Glück zeigt Pija Lindenbaum auch einen Ausweg aus der Traumatisierung und Stigmatisierung. Mit ihrem Buch sensibilisiert sie kleine Leser für Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Vor allem aber setzt sie ein Plädoyer, Menschen in Not mit Hilfsbereitschaft, Verständnis und Respekt zu begegnen.
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Informationen zum Kinderbuch:
Pudel mit Pommes
Pija Lindenbaum
Friedrich Oetinger Verlag
empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahren
32 Seiten
ISBN: 978-3-7891-0858-7
Preis: 15,00 Euro
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KURZBIO’S
Die 1955 in Schweden geborene Pija Lindenbaum studierte Grafikdesign in Stockholm. Für ihre Bücher hat sie schon mehrere Preise gewonnen, darunter 2012 den Deutschen Literaturpreis für “Mia schläft woanders”.
Das mit Hilfsbereitschaft, Verständnis und Respekt ist ja leider nicht selbstverständlich. Gut, dass solche Bücher geschrieben werden!
Ja, es ist ein schwieriges Thema, wurde aber sehr gut umgesetzt. Pija Lindenbaum hat ein Händchen für solche Schwergewicht-Geschichten.