Marius - Ein Storch fliegt nach Afrika - Kinderbuch-Liebling Kinderbuchblog

Der Herbst zieht ins Land. Für die Störche wird es Zeit, nach Süden zu fliegen. Aber ausgerechnet Marius will nicht fort. Sein Zuhause ist doch hier! Nicht in Afrika. Und wenn hier zu kalt wird, dann könnte er den Schnabel im Gefieder verstecken oder sich ganz klein machen. Die Mutter will davon nichts wissen. Beharrlich fettet sie die Federn des Storchenkindes ein, während sie von fernen, warmen Ländern erzählt und Marius zum Reisen überredet. Der Flug der Jungstörche, welche zwei Wochen vor den Altvögeln starten, soll zum unvergessliches Abenteuer werden – voller Höhen und Tiefen …

Was ein Weissstorch auf seinem langen Weg nach Afrika zu sehen bekommt, erzählt die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Dana Grigorcea auf eindringliche Weise. Dabei sind es nicht nur die sich veränderten Landschaften, auf die sie aufmerksam macht, auch Vertreibung, Flucht und Krieg werden thematisiert.

Heimat – das ist ein starkes Wort. Aber was bedeutet es wirklich? „Marius – Ein Storch fliegt nach Afrika“ lädt zum Reflektieren ein, dazu, sich in andere hineinzuversetzen. Sei es in den Weissstorch, der an zwei Orten zuhause ist oder in die Migranten hinein, die heimatlos in Booten übers Mittelmeer treiben, an Grenzzäunen entlang irren, immer mit der Hoffnung einen guten Platz zum Leben zu finden.

Edi Ettlin beeindruckt in seinen Bildern mit wunderbaren Perspektiven. So darf man den Storch im Lebensraum Wiese begleiten und über ihn im weiten Luftmeer staunen. Dabei erfahren Leser ab vier Jahren jede Menge über den Weissstorch. Am Ende des Buches gilt es noch eine spannende Faktensammlung über den großen Zugvogel zu entdecken.

„Marius – Ein Storch fliegt nach Afrika“ beweist sich als großartiges Sachbuch mit einer sehr einfühlsamen Seele.

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