Alwina und Nelli - Kinderbuch-Liebling Kinderbuchblog

So eine Frechheit, schimpft Nelli! Ein Kind in den Ferien einfach zur Tante abzuschieben, die sich dann lieber um ihre Gäste kümmert, als um die Verwandtschaft, das kann einen ja nur frustrieren! Bloß gut, dass Alwina auftaucht. Die hat das Petersilienzimmer in der Pension am Meer bezogen und sieht ziemlich nett aus. Zwischen den beiden entspinnt sich eine Freundschaft, die aus Abenteuertagen, großen Eisbechern mit Krokant und viel Verständnis trotz aller Unterschiede besteht.

Erkundungstouren am Strand, gemütliche Langeweile-Tage, Schwimmen im Meer. Nelli und Alwina schaffen sich Lieblingsplätze und sie staunen über den Mut des Anderen. Während das Mädchen rostige Schiffe erobert oder sich mit der Schaukel in luftige Höhen katapultiert, präsentiert die korpulente Alwina die besten Turmsprünge hinab ins Wasser. Die Muscheln verwandeln sich in Schätze, jede Kugel Eis verwandelt sich in ein Festmahl, am allerschönsten ist es aber zusammen. Sommertage werden angefüllt mit Erlebnissen. Sie werden für Frau und Kind unvergessen bleiben …

Eine herzensgute Seele von Buch hat Heribert Schulmeyer mit „Alwina und Nelli“ geschaffen. Die Geschichte um die alleinstehende Frau und das einsame Mädchen, welche eine Gemeinschaft auf Zeit bilden, besticht mit Güte, Vertrauen und jener Unbeschwertheit, die man nur von freundlichen Ferientagen am Meer kennt. In den Bildszenen lässt es sich dank frischer Brisen in einer sonnenbeschienenen Atmosphäre wohlfühlen. Heribert Schulmeyer zaubert ein Spiel aus Licht und Schatten, zeigt die Kontraste der Elemente ohne dabei unruhig zu wirken. „Alwina und Nelli“ steckt voller Liebreiz und Zuneigung, in die sich am Ende die Melancholie des Abschieds und eine leise Selbstvergessenheit stiehlt.

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